Selbstverständnis und Ziele

Zwei Menschen unterschreiben einen Vertrag.

Als Freiwilligenverein setzen wir uns für den gleichberechtigten Austausch zwischen dem Globalen Süden und dem Globalen Norden. Wir positionieren uns gegen jede Form von askriptiver Ungleichbehandlung und treten gegen alltäglichen Rassismus ein.

Wir sind überzeugt, dass geteiltes Wissen und ein Bewusstsein über gegenseitige Gemeinsamkeiten am besten geeignet sind, Vorurteile und Benachteiligungen abzubauen. Wir sind ein Freiwilligenverein, der von ehemaligen und aktuellen deutschen und ugandischen Freiwilligen geführt wird. Dazu ist eine ständige Mitarbeit und Einbeziehung von Freiwilligen notwendig. Der Verein ist seinem Selbstverständnis nach abhängig vom regelmäßigen Input neuer Freiwilliger.

Arbeitsweise

Wir denken, dass im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit Vertrauen eine entscheidende Rolle spielt. Um dieses Vertrauen herstellen zu können, verpflichten wir uns zu einer verantwortungsbewussten, kritikoffenen und nachvollziehbaren Arbeitseinstellung. Alle Informationen der Vereinsarbeit sind grundsätzlich offen für alle Interessent:innen zugänglich. Alle Mitglieder verpflichten sich zu einer laufenden und nachvollziehbaren Abrechnung aller Ausgaben. Wenn möglich, wird auf bestehende Ressourcen von Vereinsmitgliedern zurückgegriffen, anstatt Neuanschaffungen zu tätigen. Als generelles Prinzip gilt für uns die Einsparung möglichst vieler Kosten zum Zwecke einer effektiven Weiterleitung von Geldern in unsere Partnerprojekte.

Wir verpflichten uns dem Prinzip der gegenseitigen Verantwortlichkeit. Dies bedeutet, dass jedes Vereinsmitglied das Recht und die Pflicht hat, auf Versäumnisse und notwendige Dringlichkeiten aufmerksam zu machen. 

Wir halten uns an das Subsidaritätsprinzip. Das bedeutet für uns, davon auszugehen, dass Entscheidungen am besten von denjenigen getroffen werden können, die direkt damit zu tun haben. Vom Vorstand und der Mitgliederversammlung werden Richtlinien vorgegeben, die bei der Umsetzung einzuhalten sind. Alle weiteren Entscheidungen werden von den Projektverantwortlichen getroffen und gegenüber der Mitgliederversammlung und dem Vorstand vertreten. Alle getroffen Entscheidungen unterliegen der verpflichtenden Informationsweitergabe an die aktiven Mitglieder des Vereins. Da die meisten Projekte aus deutsch-ugandischer Zusammenarbeit entstehen, ist es erstrebenswert, für jedes Projekt eine:n deutsche:n und eine:n ugandische:n Verantwortliche:n zu finden. Sollte das nicht möglich sein, so muss dies schriftlich begründet werden.

Inhaltlicher Schwerpunkt

Wir verpflichten uns zu einem antirassistischen Standpunkt. Dazu zählen wir die ehrliche und selbstkritische Auseinandersetzung mit manifestierten, globalen Ungerechtigkeiten. Wir verpflichten uns, die Freiwilligen in Vorbereitungsseminaren mit den Themen globaler Abhängigkeiten, Macht- und Rassismus-Kritik sowie einer kritischen Auseinandersetzung mit entwicklungspolitischen Zielen zu konfrontieren. Wir verpflichten uns zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Kolonialisierung und postkolonialen Strukturen.
Wir verpflichten uns dem Prinzip der Nichteinmischung. Dies bedeutet, dass Entscheidungen unserer Partnerorganisationen von uns als solche akzeptiert werden. Unterstützung ist nicht an Einflussnahme gekoppelt. Wir verpflichten uns, unsere Position selbstbewusst in den Feldern unserer Verantwortung zu vertreten und dafür einzustehen.

Öffentliche Darstellung

Wir verpflichten uns, bei der öffentlichen Darstellung unserer Tätigkeiten auf die Produktion und Reproduktion rassistischer Bilder zu verzichten. Dazu gehört im Besonderen der Verzicht auf die Darstellung von Abhängigkeitsverhältnissen, welche zum Beipsiel durch das Bild des:der „Helfenden“ hergestellt werden.
Wir verpflichten uns zu einer regelmäßigen Darstellung unserer Tätigkeiten.
Als Verein von ehemaligen Freiwilligen setzen wir uns im Besonderen für die Möglichkeiten eines Süd-Nord-Austausches ein.